Am 29. März ist Astronomietag!

Am Astronomietag bieten Sternwarten, Vereine, Planetarien, Forschungsinstitute, Museen, Schulen und Einzelpersonen zahlreiche Aktivitäten, damit jeder einmal den Sternhimmel live erleben kann – zentral koordiniert von der Vereinigung der Sternfreunde e.V.

Der erste Astronomietag fand am 23. August 2003 zum Anlass der besonders nahen Mars-Opposition statt. Viele Jahre lang war ein Termin im Frühjahr (März/April) Tradition, in den von der Coronavirus-Situation beeinträchtigten Jahren 2020 und 2021 gab es einen zweiten Astronomietag im Oktober und es wurden vermehrt Online-Veranstaltungen angeboten. Von 2022 bis 2024 fand der Astronomietag aufgrund der besseren Sichtbarkeit der Planeten im Herbst statt – 2025 sind wir zurück im Frühjahr.

Das Weltall mit eigenen Augen sehen
Die Welt der Sterne ist den meisten von uns nur wenig bekannt. Vom Großen Wagen hat jeder schon einmal gehört, doch wo findet man ihn? Und kann ich eigentlich mein „Sternzeichen“ auch am Himmel entdecken? Welcher der vielen Sterne ist vielleicht ein Planet? Am 29. März 2025 laden Veranstalter in ganz Deutschland und der Schweiz wieder dazu ein, um genau diese Fragen zu beantworten – und die Welt der Sterne mit den eigenen Augen zu erkunden – zur besten Sichtbarkeit unseres Nachbarplaneten Mars und des Gasriesen Jupiter. Das Highlight des Tages ist aber eine partielle Sonnenfinsternis zur Mittagszeit.

Partielle Sonnenfinsternis – Jupiter und seine Monde – roter Planet Mars

Der Astronomietag 2025 liegt nur ein knappes halbes Jahr nach dem Astronomietag 2024 – aus gutem Grund, denn uns erwartet am 29. März 2025 eine partielle Sonnenfinsternis! Diese Finsternis ist nirgends auf der Welt total oder ringförmig. Im deutschen Sprachraum werden bis zu 22% der Sonnenoberfläche vom Mond bedeckt.  Schon die einfachsten Hilfsmittel genügen, um die Sonne „angeknabbert“ zu sehen: zum Beispiel eine Finsternisbrille oder die Projektion mit einem Fernglas. Das Ereignis dauert etwa 90 Minuten, das Maximum ist gegen 12:15 Uhr MEZ.

Abends stehen Jupiter und Mars hoch am Westhimmel. Die beiden sind so hell, dass sie bereits eine knappe Stunde nach Sonnenuntergang  in der hellen Dämmerung auftauchen.

Am Astronomietag finden mehrere Jupitermond-Ereignisse statt, die sich schon mit kleinen Teleskopen verfolgen lassen: Zuerst sind die Monde Ganymed und Kallisto leicht zu sehen, während Io vom Jupiter bedeckt wird. Europa steht vor der Jupiterscheibe in der Nähe des Großen Roten Flecks. Gegen 20:30 Uhr MEZ verschwindet Ganymed hinter der Jupiterscheibe, so dass nur ein Mond übrigbleibt! Gegen 21 Uhr taucht Io wieder auf und  gegen 21:50 Uhr verlässt Europa die Jupiterscheibe. Galileo Galilei wurde durch das Spiel der Monde in der Idee des heliozentrischen Weltbildes bestärkt – an diesem Abend kann das jeder leicht nachvollziehen.

Mars bildet Ende März mit Kastor und Pollux einen „dritten Zwilling“. Diese offensichtliche Veränderung des Sternbildes fällt leicht ins Auge. Im Teleskop zeigt sich der rote Planet von seiner besten Seite, auch wenn er zwei Monate nach der Opposition bereits eine deutliche Phase zeigt: Das kontrastreichste Detail, die Große Syrte, steht zu Beginn der Nacht im Meridian.

Der Sternhimmel am Astronomietag

Am Astronomietag 2025 befindet sich der Sternhimmel in der Übergangszeit von den Winter- zu den Frühlingssternbildern. Wenn es abends dunkel wird, kann man sich noch an den funkelnden Sternen des Winterhimmels erfreuen: Sirius, der hellste Stern am Nachthimmel, ist der Hauptstern des Sternbilds Großer Hund und fällt als erstes ins Auge. Nicht weit davon entfernt bilden die sieben Sterne des Himmelsjägers Orion eine prägnante Figur mit der Beteigeuze oberhalb und dem Fußstern Rigel unterhalb der drei aufgereihten Gürtelsterne, die den Weg zum berühmten Orionnebel weisen. Von den Wintersternbildern geht der Stier mit dem Hauptstern Aldebaran im Frühjahr abends als erstes unter.

Über dem Orion hingegen stehen die Zwillinge und der Fuhrmann noch hoch am Himmel. Um Mitternacht haben sie dann aber den Frühlingssternbildern rund um den Löwen Platz gemacht. Zwischen den Zwillingen und dem Löwen fällt das Tierkreissternbild Krebs kaum auf. Bei klarem Himmel und fernab störender Lichter wird man mitten im Krebs einen Nebelfleck entdecken: den offenen Sternhaufen Praesepe, die Krippe. Steil über uns findet man jetzt den Großen Bären, dessen sieben hellste Sterne die bekannte Figur des Großen Wagens bilden.

In Südostrichtung erhebt sich Spica im Sternbild Jungfrau über den Horizont. Weiter nordöstlich funkelt der orange Arktur im Sternbild Bootes. Über dem Südhorizont schlängelt sich jetzt der vordere Teil des ausgedehnten Sternbilds Wasserschlange; bei nicht so klarem Himmel wird man allenfalls ihren hellsten Stern Alphard sehen können – sein Name bedeutet nicht ganz zufällig „der Einsame“. Das kleine Sternbild Rabe hat sich gerade über den Horizont geschoben. Obwohl es nur aus schwächeren Sternen besteht, ist es aufgrund seiner kompakten Figur gut zu erkennen.

Sie haben Fragen zum Astronomietag? Sie erreichen uns per E-Mail an webmaster(ät)​​​​​astronomietag.de – oder sprechen Sie die VdS in den sozialen Medien an!

Für Fragen zu den Veranstaltungen vor Ort nehmen Sie am besten Kontakt mit den  Organisatoren vor Ort auf oder informieren sich auf den Webseiten der Veranstaltungsorte. Die entsprechenden Informationen können Sie über die jeweiligen Orts-Marker auf der Veranstaltungsübersicht abrufen.