Astronomietag 2022

Das Weltall mit eigenen Augen sehen
Die Welt der Sterne ist den meisten von uns nur wenig bekannt. Vom Großen Wagen hat jeder schon einmal gehört, doch wo findet man ihn? Und kann ich eigentlich mein „Sternzeichen“ auch am Himmel entdecken? Welcher der vielen Sterne ist vielleicht ein Planet? Am 1. Oktober 2022 hatten Sternwarten und Astronomievereine in ganz Deutschland und der Schweiz wieder dazu eingeladen, um genau diese Fragen zu beantworten – und die Welt der Sterne mit den eigenen Augen zu erkunden.

Faszinierende Mondwelten im Sonnensystem

Astronomietag – International Observe the Moon Night – 100 Stunden Astronomie
Astronomisch gesehen hatte das verlängerte erste Oktober-Wochenende des Jahres 2022 es in sich: Am 1.  Oktober fand nicht nur der Astronomietag statt, sondern auch die von der NASA initiierte weltweite International Observe The Moon Night. Da der Erdmond am 1. Oktober bereits in den frühen Abendstunden unterging, ergänzten die beiden großen Gasplaneten Jupiter und Saturn, die dann mit ihren Monden im Südosten aufgehen, am Astronomietag die Liste spannender Beobachtungsobjekte. Vom 1. bis zum 4. Oktober führte die Internationale Astronomischen Union zudem die Initiative 100 Stunden Astronomie durch, die Astronomie allen Menschen weltweit zugänglich machen soll.

Der Sternhimmel am Astronomietag
Anfang Oktober konnte man sich abends bereits von den Sommersternbildern verabschieden: Im Südwesten standen die Sternbilder Schwan, Leier und Adler noch hoch am Himmel. Deren drei Hauptsterne Deneb, Wega und Atair bilden das sogenannte „Sommerdreieck“. Bei dunklem Himmel sieht man hier das Band der Milchstraße.

Im Südosten war bereits das „Herbstviereck“ aufgegangen: Es setzt sich aus drei Sternen des Sternbildes Pegasus und, links oben, einem Stern der Andromeda zusammen. Unterhalb und links vom Pegasus verlaufen die Sternenketten der Fische – alles schwache Sterne, die vom hellen Mondlicht weitgehend verschluckt werden.

Wer freien Blick zum südlichen Horizont hatte, sah weiter unter dem Mond vielleicht einen hellen Stern funkeln: das ist Fomalhaut der Hauptstern im Sternbild Südlicher Fisch. Sein Name bedeutet übersetzt „Maul des Fisches“.

Unterhalb der Fische machte sich das Sternbild Walfisch breit; das ist bekanntlich biologisch nicht richtig, genauer müsste der „Cetus“ eher Meeresungeheuer heißen. Im Walfisch gibt es einen Stern, der nur alle elf Monate so hell wird, dass man ihn mit bloßem Auge sehen kann: Mira, die Seltsame. Im Oktober war Mira gut zu erkennen.

Im Laufe der Nacht gingen die Sommersternbilder im Westen unter, die Herbststernbilder passieren die Südrichtung, im Osten treten die Wintersternbilder über den Horizont. Wer bis nach Mitternacht durchhielt, konnte sogar den Himmelsjäger Orion begrüßen.