Online-Astronomietag 2020: Venus, Mond und die sieben Schwestern

Ursprünglich als klassischer Astronomietag mit 185 verschiedenen Veranstaltungsangeboten in ganz Deutschland und der Schweiz geplant (Anmeldestand im Februar 2020), fiel der Astronomietag am 28. März 2020 in die Zeit, in der alle aufgerufen waren, zur Eindämmung des Coronavirus zuhause zu bleiben. Vor Ort konnten keine Veranstaltungen stattfinden, stattdessen gab es eine Reihe von Online-Angeboten von Sternwarten und Vereinen aus ganz Deutschland für die Öffentlichkeit. Interessierte waren einladen, den Astronomietag von zuhause aus gemeinsam mit uns zu begehen und Ihre persönlichen Erlebnisse in den sozialen Medien mit uns zu teilen.

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Das Weltall mit eigenen Augen sehen
Die Welt der Sterne ist den meisten von uns unbekannt. Vom Großen Wagen hat jeder schon einmal gehört, doch wo findet man ihn? Und kann ich eigentlich mein „Sternzeichen“ auch am Himmel finden? Welcher der vielen Sterne ist vielleicht ein Planet? Am 28. März 2020 laden Sternwarten und Astronomievereine in ganz Deutschland wieder dazu ein, um genau diese Fragen zu beantworten – und die Welt der Sterne mit den eigenen Augen zu erkunden.

Was gibt es zu sehen?
Zwei helle Objekte ziehen die Blicke auf sich: Über dem südwestlichen Horizont leuchtet die schmale Sichel des zunehmenden Mondes. Direkt darüber glänzt Venus, der Abendstern. Und nur eine Handbreit über der Venus macht sich eine kleine Sternengruppe bemerkbar: das ist der Sternhaufen der Plejaden, auch Siebengestirn genannt. Im Teleskop zeigt sich Venus dann übrigens wie ein kleiner Halbmond.

Der Sternenhimmel am Astronomietag
Mond und Venus halten sich derzeit im Sternbild Stier auf. Sein hellster Stern – ein Stück links vom Mond – heißt Aldebaran. Er leuchtet rötlich und deutet das blutunterlaufene Auge des Tieres an. Der Stier ist ein typisches Wintersternbild, das jetzt im Frühjahr abends bald untergeht. Im Süden funkeln weitere Sternbilder: Orion, der Himmelsjäger mit seiner markanten Figur aus sieben Sternen, links darunter fällt Sirius auf, der hellste Stern am Himmel und Hauptstern des Sternbildes Großer Hund. Über dem Orion stehen die Zwillinge und der Fuhrmann hoch am Himmel. Links der Zwillinge geht das blasse Sternbild Krebs am aufgehellten Himmel meist unter. Dann kommt wieder ein heller Stern: Regulus, der Hauptstern des Löwen. Unter Krebs und Löwe sind nicht viele Sterne zu sehen. Einer fällt doch auf: Alphard, der hellste Stern der Wasserschlange. Sein Name bedeutet übersetzt nicht zufällig „der Einsame“.

Störung durch Lichtverschmutzung
Licht hat auch seine Schattenseiten: In unseren hell erleuchteten Städten und Siedlungen verenden Insekten an den Laternen, die Tierwelt wird in ihrem Lebensrhythmus gestört, das Naturerlebnis Sternenhimmel völlig überstrahlt. Daher werden an vielen Orten sogenannte „Sternenparks“ gegründet, wo man den Sternenhimmel noch ungestört genießen kann:

www.sternenpark-westhavelland.de/
www.sternenpark-schwaebische-alb.de/
www.pfaelzerwald.de/projekte/sternenpark/
biosphaerenreservat-rhoen.de/sternenpark
www.nationalpark-eifel.de/de/nationalpark-erleben/sternenpark/
www.reitimwinkl.de/sommerurlaub/sternenpark

Licht aus – Sterne an!
Passend zum Astronomietag ruft der WWF am Abend des Astronomietages von 20:30 bis 21:30 Uhr zur „Earth hour“ auf. Einfach mal für eine Stunde das Licht auslassen, dabei Strom sparen, die Umwelt schonen und als Dank die Sterne sehen.