Lange Nacht der Planeten 2020

Die Lange Nacht der Planeten

Nach dem ersten Astronomietag am 28. März wird auch die Lange Nacht der Planeten am 24. Otober 2020 von der Coronavirus-Situation beeinträchtigt sein. Viele astronomische Einrichtungen können nach wie vor keine öffentlichen Veranstaltungen vor Ort anbieten, hinzu kommt, dass sich die Voraussetzungen auch kurzfristig noch ändern können. Wir hoffen auf ein vielfältiges Online-Angebot.

Das Weltall mit eigenen Augen sehen
Die Welt der Sterne ist den meisten von uns unbekannt. Vom Großen Wagen hat jeder schon einmal gehört, doch wo findet man ihn? Und kann ich eigentlich mein „Sternzeichen“ auch am Himmel finden? Welcher der vielen Sterne ist vielleicht ein Planet? Am 24. Oktober 2020 laden Sternwarten und Astronomievereine in ganz Deutschland wieder dazu ein, um genau diese Fragen zu beantworten und die Welt der Sterne mit den eigenen Augen zu erkunden – live vor Ort oder online.

Die lange Nacht der Planeten
Sobald es abends dunkel wird, leuchtet der zunehmende Halbmond tief über dem südlichen Horizont. Rechts vom Mond findet man die Planeten Saturn und Jupiter. Links vom Mond, in Richtung Osten, leuchtet sehr hell der rote Planet Mars. Mars nimmt Mitte Oktober seine Oppositionsstellung genau gegenüber der Sonne ein, ist daher jetzt recht nah, besonders hell und im Teleskop sehr gut zu erkennen. Die fernen und daher lichtschwachen Planeten Neptun und Uranus sind rechts bzw. links von Mars zu finden – aber nur mit einem Fernglas oder Fernrohr. Am Ende der Nacht geht Venus als Morgenstern über dem Osthorizont auf. Somit sind bis auf Merkur alle Planeten des Sonnensystems am Nachthimmel vertreten. Wo ist Merkur? Er steht direkt neben der Sonne, zieht am Sonntag an ihr vorbei und wird Anfang November am Morgenhimmel auftauchen.

Der Sternhimmel am Astronomietag
In der Nacht vom 24. auf den 25. Oktober werden die Uhren von Sommer- auf Normalzeit umgestellt. Dadurch wird die Nacht nicht länger, aber wir haben am Sonntag eine Stunde mehr Zeit, um auszuschlafen.
Ende Oktober kann man sich abends von den Sommersternbildern verabschieden: Im Südwesten stehen die Sternbilder Schwan, Leier und Adler noch hoch am Himmel. Deren drei Hauptsterne Deneb, Wega und Atair bilden das sogenannte „Sommerdreieck“. Bei dunklem Himmel sieht man hier das Band der Milchstraße.
Im Südosten ist bereits das „Herbstviereck“ aufgegangen: Es setzt sich aus drei Sternen des Sternbildes Pegasus und, links oben, einem Stern der Andromeda zusammen. Unterhalb und links vom Pegasus verlaufen die Sternenketten der Fische – alles schwache Sterne, doch derzeit leuchtet dort sehr hell der Planet Mars.
Wer freien Blick zum südlichen Horizont hat, sieht dort vielleicht einen hellen Stern funkeln: das ist Fomalhaut der Hauptstern im Sternbild Südlicher Fisch. Sein Name bedeutet übersetzt „Maul des Fisches“.
Unterhalb von Mars und den Fischen macht sich das Sternbild Walfisch breit; das ist bekanntlich biologisch nicht richtig, genauer müsste der „Cetus“ eher Meeresungeheuer heißen. Im Walfisch gibt es einen Stern, der nur alle elf Monate so hell wird, dass man ihn mit bloßem Auge sehen kann: Mira, die Wundersame. Ende Oktober sollte Mira gut zu erkennen sein.
Im Laufe der Nacht gehen die Sommersternbilder im Westen unter, die Herbststernbilder passieren die Südrichtung, im Osten treten die Wintersternbilder über den Horizont. Wer bis nach Mitternacht durchhält, kann sogar den Himmelsjäger Orion begrüßen.